Schritt 1: Kontaktaufnahme in St. Petersburg

Die Gründung des Fördervereins ging von einem Wunsch einer Schule für Hörgeschädigte in St. Petersburg nach einem Kontakt mit einer Einrichtung in Deutschland im Jahre 1993 aus. Die Deutschlehrerin Kira Stenjaewna wandte sich an den Berufsverband Deutsche Hörgeschädigtenpädagogen. Der damalige Landesvorsitzende des Landesverbandes Rheinland- Pfalz, Prof. Dr. Peter Jann, folgte 1996 einer Einladung der Petersburger Schule und traf sich mit der stellvertretenden Direktorin und der Deutschlehrerin als Dolmetscherin.

Die stellvertretende Direktorin (links) und die Dolmetscherin Kira S. beim Treffen mit Prof. Dr. Jann in St. Petersburg

Schritt 2 : Beschluss zur Zusammenarbeit und beidseitigen Hospitation- erste Hörgerätespenden

Bereits bei dem 1. Treffen beschlossen die Teilnehmer, zukünftig zusammen zu arbeiten und Erfahrungen auszutauschen. Die Vertreterinnen der Schule in St. Petersburg besuchten 1996 Einrichtungen der Behindertenpädagogik in Deutschland und luden den späteren Vereinsvorsitzenden zu Hospitationen an St. Petersburg ein. Dabei wurde deutlich, dass das Personal in St. Petersburg unter sehr schwierigen räumlichen, technischen und finanziellen Bedingungen arbeitete. An den Schulen für Hörgeschädigte hatten die Kinder oft keine Hörgeräte und konnten somit die landessprache nicht erlernen. Spontan sammelte Prof. Dr. Jann Hörgeräte in Deutschland und spendete sie bei seinem nächsten Besuch 1997 der Petersburger Schule.

Spende von Hörgeräten an einer russischen Schule für Hörgeschädigte 1998

Schritt 3 : Ausweitung der Kontakte zu russischen Einrichtungen für Behinderte und Idee der Vereinsgründung

 

Mit Hilfe des Kollegiums der Schule in St. Petersburg lernte der Vereinsvorsitzende verschiedene Einrichtungen kennen, die für die Förderung und das Wohl Behinderter in Russland tätig sind. Dazu gehören Regierungsstellen, Kliniken, Kindergärten, verschiedene Schultypen und Universitäten. Ziel zahlreiche Gespräche und Hospitationen war es, ein umfassendes Bild vom Behindertenwesen zu erhalten und Hilfsmöglichkeiten auszuloten.

Bei einem Gastbesuch einer Universität für die Ausbildung von Lehrern für Behinderte entstand ein Kontakt zu einer pädagogischen Universität in Moskau. Der jetzige Vereinsvorsitzende wurde zu Gastvorlesungen eingeladen und hatte 1997-2000 die Möglichkeit, Kontakte zu Einrichtungen auch in der Metropole Moskau aufzunehmen. Angesichts der vielen Möglichkeiten, russische Einrichtungen im Rahmen einer internationalen Zusammenarbeit zu unterstützen, entstand die Idee der Vereinsgründung mit dem Ziel, Gleichgesinnte für die umfangreichen Aufgaben zu gewinnen.

Schritt 4 : Vereinsgründung 2001

Die Gründungsversammlung fand am 30. Oktober 2001 statt. Als Vereinsname wurde die Bezeichnung "Förderverein Hilfen für Behinderte in Russland" gewählt. In der Vereinssatzung ist explizit festgehalten, dass der Förderverein das Behindertenwesen in Russland umfassend fördert. Neben der finanziellen und materiellen Unterstützung von Einzelpersonen und Organisationen für behinderte Menschen leistet der Förderverein auch idelle Hilfen in Form von Elternberatungen, Elternseminaren, Weiterbildung von Studentinnen und Studenten in Vorlesungen und Vorträgen an Bildungseinrichtungen und auf Kongressen. Laut Satzung wird die Bildungsarbeit in Russland durch Hospitationen russischer Fachleute an deutschen Einrichtungen ergänzt.

Gruppenfoto aktiver Mitglieder bei einer Jahresversammlung